Anlässlich des heutigen Festakts „60 Jahre Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in Berlin“ feiert der Berliner Landesarbeitskreis Freiwilligendienste mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Bildung Jugend und Familie die große Anerkennung Berlins für seine jungen Freiwilligendienstleistenden.
Gleichzeitig adressieren sie die zentrale gemeinsame Aufgabe von Bund und Land: Es braucht den bundesweiten Rechtsanspruch auf einen gut ausgestatteten Freiwilligendienst. Damit auch in Zukunft mindestens 2.000 Freiwillige das soziale Berlin unterstützen und Ihren Platz in unseren freiheitlich-demokratischen Strukturen finden können.
Anlässlich des Jubiläums „60 Jahre FSJ in Berlin“ hat der Landesarbeitskreis FSJ diesen Imagefilm in Auftrag gegeben. Er begleitet diese Freiwilligendienstleistenden on the job.
Swantje Navasery, Sprecherin des Landesarbeitskreises (LAK) Freiwilligendienste Berlin:
„Wir freuen uns über den angemessen ausgestatteten Haushaltstitel zu den Freiwilligendiensten für 2025. Die Senatsverwaltungen haben das Thema in den letzten Jahren deutlich in den Blick genommen. Wir sehen eine neue Anerkennungskultur gegenüber den jungen Menschen, die Dienst an der Gesellschaft leisten wollen – durch Taschengelderhöhung und Benachteiligtenförderung. Berlin macht sich mit den freien Trägern bundesweit vorbildhaft auf den Weg, dass in Zukunft auch Jugendliche unabhängig von ihrer sozialen oder kulturellen Herkunft den Dienst absolvieren können.“
Wichtig ist den FSJ-Träger nun die Kontinuität in weiteren Haushaltsverhandlungen. Die für den sozialen Zusammenhalt essenziellen Freiwilligendienste werden auf Bundes- und Landesebene regelmäßig zur Verhandlungsmasse degradiert. Die sozialen Einrichtungen müssen von Jahr zu Jahr um die Finanzierung bangen.
Navasery: „Wir setzen uns für einen bundesweiten Rechtsanspruch auf einen bedarfsgerechten, nachhaltig finanzierten Freiwilligendienst für alle jungen Menschen ein. Mit einem existenzsichernden Freiwilligengeld und einer flächendeckenden Einladungspraxis können wir mit Unterstützung von Bund und Land das Erfolgsrezept FSJ für die nächsten 60 Jahre und darüber hinaus sichern.“
Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie: „Berlin setzt im Jubiläumsjahr mit rund 2.000 jungen Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr ein starkes Zeichen: Ab dem 1. September 2024 erhöhen wir den Taschengeldzuschuss auf 200 Euro pro Monat. Damit stärken wir langfristig das wichtige Engagement junger Menschen und erleichtern gleichzeitig sozial benachteiligten Jugendlichen den Zugang zu diesem Angebot. Mit rund 5,8 Millionen Euro im Doppelhaushalt sorgen wir dafür, dass die Rahmenbedingungen gesichert sind. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels in Sozialberufen wird das Freiwillige Soziale Jahr zu einer wertvollen Erfahrung, die nicht nur die Berufswahl erleichtert, sondern auch die Attraktivität dieser Berufe steigert.“
Hintergrund FSJ in Berlin
Jährlich absolvieren über 2.000 junge Menschen ein FSJ bei den 30 im Land Berlin anerkannten Trägern. Darüber hinaus gibt es 360 Plätze bei drei Trägern im Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ). Ca. 800 junge Menschen engagieren sich im Bundesfreiwilligendienst (BFD), wobei gut zehn Prozent eines Jahrgangs einen gesetzlich geregelten Freiwilligendienst am Übergang Schule-Beruf absolvieren. Zuletzt wurde die Zusammenarbeit zwischen den Trägern der Freiwilligendienste und der Jugendberufsagenturen Berlin verstärkt. Seit 2022 wurde der Taschengeldzuschuss für die Freiwilligen im FSJ sukzessive auf nunmehr ab September 2024 zur Verfügung stehende 200 Euro (brutto) monatlich erhöht. Damit erhalten die Freiwilligen die Möglichkeit, den ÖPNV kostenfrei zu nutzen. Seit 2022 stehen erstmals finanzielle Mittel zur Verfügung, die im Haushalt 2025 verstetigt wurden, um die Rahmenbedingungen des FSJ zu verbessern.