Bertelsmann-Studie zeigt: Jugendliche brauchen mehr Orientierung – Freiwilligendienste bleiben unerwähnt

Die Mitte Juli  veröffentlichte Jugendbefragung „Ausbildungsperspektiven 2025“ der Bertelsmann Stiftung macht deutlich: Viele junge Menschen wissen nicht, welchen beruflichen Weg sie einschlagen sollen. Nur ein Drittel der Befragten fühlt sich gut über Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten informiert – über die Hälfte (51%) bemängelt hingegen, dass es zwar ausreichend Informationen zur Berufsorientierung gäbe, sie sich darin aber nicht zurechtfinden würden.

Besonders besorgniserregend: Jede*r Fünfte möchte nach der Schule zunächst direkt ins Berufsleben starten; bei Jugendlichen mit niedrigem Bildungsabschluss ist es sogar jede*r Vierte. Die Studienautor*innen warnen, dass viele dieser jungen Menschen langfristig in einfachen Helfertätigkeiten verbleiben könnten – ohne Aussicht auf einen qualifizierten Abschluss und damit mit erhöhtem Risiko für spätere Arbeitslosigkeit.

Die Bertelsmann-Studie fordert zu Recht eine passgenaue und individuelle Unterstützung am Übergang von Schule in den Beruf. Doch ein wichtiges Instrument wird dabei nicht einmal erwähnt: der Freiwilligendienst.

Formate wie das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) oder der Bundesfreiwilligendienst (BFD) bieten Jugendlichen eine praxisnahe Möglichkeit zur beruflichen Orientierung. Sie erlauben es, verschiedene Arbeitsfelder kennenzulernen, Schlüsselkompetenzen zu entwickeln, eigene Interessen zu entdecken und wertvolle Kontakte zu knüpfen. Gleichzeitig stärken sie Selbstbewusstsein und Eigenverantwortung – Eigenschaften, die auch auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind.

Gerade in einer Zeit, in der so viele Jugendliche nach Orientierung suchen, sollte das Potenzial von Freiwilligendiensten stärker in den Fokus gerückt werden – als sinnvolle Brücke zwischen Schule und Ausbildung oder Studium.

Berufsorientierung braucht Vielfalt – Freiwilligendienste gehören dazu.